12 häufige Fehler beim Autokauf
Und wie man sich vor diesen schützen kann
Der Autokauf ist für viele Menschen ein Graus. Zu oft hat man schlechte Erfahrungen gemacht und gleichzeitig ist es für viele Menschen die größte wiederkehrende Investition ihres Lebens. Was passiert wenn ich genau hier einen schlechten Berater aufsitze? Was für Folgekosten entstehen wenn ich mich falsch entscheide? Wie oft werde ich auf Ersatzwagen angewiesen sein? Um das zu verhindern haben wir hier eine Liste: 12 häufige Fehler beim Autokauf.
Das und vieles mehr sind Gedanken die Menschen beim Autokauf haben, aber ist das der Sinn des Autokaufs? Sollte der Autokauf nicht ein tolles Erlebnis sein bei dem man sich für einen Familienbegleiter entscheidet und man seinem Traumwagen vielleicht sogar ein Stück näher kommt?
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1. Dem Verkäufer zu viel erzählen
Dem Verkäufer zu viel erzählen, wie zum Beispiel das man extra 500km gefahren ist und auch schon das Geld in Bar einstecken hat, das wenn alles passt man das Fahrzeug direkt mitnehmen kann. Ganz im Ernst, macht diesen Fehler nicht. Der Hintergrund ist ganz klar: Ich als Verkäufer weiß sofort das es dir sehr ernst ist. Du wirst nicht für ein „Vielleicht“ zur Bank gehen, das Geld holen und 500km zu mir fahren. Wenn dir das Auto halbwegs gefällt nimmst du es. Ich muss mit dir nicht verhandeln, ich muss dir nichts geben. Das Auto hast du im Kopf eh schon gekauft. Wenn der Verkäufer diese Info von dir hat, dann bringt dich das in eine schlechte Verhandlungsposition
2. Teure Garantien und Servicepakete
Teure Garantien und Servicepakete abschließen, weil du Angst hast das eventuell etwas teuer werden könnte, das macht keinen Sinn. Überlege dir mal ganz bewusst, wie viel Geld hier zusammen kommt über die Jahre. Wir haben schon Kunden gesehen, die haben für den Reifenservice 20 EUR im Monat bezahlt, damit der Reifenwechsel und die Einlagerung nichts zusätzlich kostet. Das sind im Jahr 240 EUR, wie oft wollt ihr denn da Reifenwechseln? Und mit dieser Rechnung solltet ihr alle Garantien durchgehen. Es gibt Garantien die wirklich sinnvoll sind bei einem fairen Preis, aber auch Garantien die vor allem gut für meine Provision sind.
3. Sonderangebote
Ja das klingt immer erstmal mega, aber schaut euch fairerweise auch die tatsächlichen Marktpreise an. Das ich günstiger als eine unverbindliche Preisempfehlung sein kann ist kein Hexenwerk, das schafft quasi jeder Händler. Im Agenturmodell werden die Preise dann künftig eh alle gleich sein bei den Händlern, aber bis dahin – Es gibt immer etwas Spielraum. Auch bei Finanzierungen und co. sind supergünstige Zinssätze oft einhergehend mit Versicherungen. Diese können teilweise auch Sinn machen und ein Angebot ohne Versicherungen und höheren Zins schlagen. Ein Vergleich ist wichtig. Dieser sollte fair bei gleicher Ausstattung und gleichem Service sein.
4. Der HALO-Effekt
Halo ist der „Heiligenschein“ und worum geht es? Du hast das Modell so wie es ist schon ewig gesucht und hier ist es endlich. Du erfreust dich über all die tollen Sachen, über das tolle Design und so weiter und vergisst dabei kritische Dinge aus den Augen. Ein Kunde von uns hat sich mal den Traum erfüllt einen Subaru Impreza WRX zu besitzen. Ich habe ihn beim Kauf telefonisch beraten und während ich objektiv sein konnte und 100 „Red-Flags“ gesehen habe, war er verliebt als er vor Ort das Auto gesehen hat. Moral von der Geschichte? Er hat auf seine Emotion gehört und das Fahrzeug gekauft was 6 Monate später einen Motorschaden hatte. Schwierig.
5. Zeitdruck
Du hast Zeitdruck! Was sagt mir das als Verkäufer? Ich weiß jetzt das es dir nicht zwingend um den Preis geht, der geht es darum das Auto schnell zu haben. Leider kann ich dann auf einmal am Preis nichts mehr machen, ich biete dir natürlich eine mega schnelle Zulassung für einen Aufpreis an, aber zusätzlich Winterreifen zum Auto? Puh, geht leider gar nicht. Ich weiß ja eh, dass du keine Zeit hast alternative Angebote einzuholen. Du bist bei mir und brauchst das Auto quasi morgen. Warum sollte ich da noch groß verhandeln? Ich wiederhole mich vom Punkt 1, achtet darauf was ihr den Verkäufer sagt, es gibt genug die solche Aussagen eiskalt ausnutzen.
6. Der magische Kugelschreiber
Wir sitzen zusammen und gehen nochmal alles durch. Wir sind uns ja über alles einig, was kann noch schief gehen? Jetzt kommen noch Auslieferungspakete dazu und andere extra Kosten. Ich gehe mit dir das durch als ob wir das schon 20x besprochen haben und du denkst dir, wir sind jetzt schon so weit gekommen, das Auto kostet 25.000 EUR, was sind denn da nochmal 750 EUR extra? So habe ich als Verkäufer die Möglichkeit über den Kaufvertrag zu lenken und entscheide was du dir konkret anschaust und was du dir weniger konkret anschaust. Was hilft? Die Papiere in Ruhe selbst anschauen.
7. Die richtige Fahrzeugwahl
Klar ist ein großer Kombi oder SUV mit ordentlich Power geil, ABER brauchst du das wirklich? Wenn du 1-2x im Jahr mal bei IKEA-Möbel holst, ist es nicht günstiger ein Transporter für den Tag zu nehmen und lieber nur ein Kleinwagen zu holen anstatt das ganze Jahr für mögliche Eventualitäten ein riesiges Schiff zu fahren. Ich selbst hatte früher als ich Single war und selten Sachen transportiert habe C-Klasse und Insignia gefahren, ein großes Auto ist halt geil. Dann hat mir ein Geschäftspartner das mal ganz pragmatisch vor Augen gehalten und ich habe mir ein Ford Fiesta geholt. Ersparnis? 400 EUR im Monat. Überlegt Euch einfach was man damit alles machen kann. 4800 EUR im Jahr, da habe ich alle 3 Jahre genug Geld für das Eigenkapital einer Eigentumswohnung bei uns im Osten. Überlegt mal was man damit urlaubsmäßig alles machen kann.
8. Reparierte Unfallschäden
Hatte das Fahrzeug einen Unfallschaden? Natürlich müssen Händler in Deutschland das anzeigen und klar sagen „Ja, das ist ein reparierter Unfallschaden!“ Selbst das nicht erwähnen eines Unfallschadens kann schon rechtlich schwierig werden, denn das zählt als das verheimlichen von schwerwiegenden Produkteigenschaften. Sowas passiert einem bei einem Vertragshändler natürlich nicht. Aber ist dem so? Ich sage es mal so, was ich in den letzten Monaten seitdem wir unser eigenes Autohaus haben alles schon gesehen und erlebt habe an Kundengeschichten, da kann ich leider kein klares „Nein, Vertragshändler machen sowas nicht“ abgeben. Von daher, achtet auf gleichmäßige Spaltmaße, gleichmäßige Reflexionen im Lack und ob der Motorraum gleichmäßig schmutzig bzw. sauber ist.
9. Die Fahrzeughistorie
Fahrzeughistorie und Wartungsplan – Hier gehört beides zusammen, es ist toll, wenn du ein Fahrzeug mit astreiner Historie hast. Da weißt du einfach schon, dass Wartungsstau kaum ein Thema ist und die Folgekosten deines Kaufs im ersten Blick ziemlich entspannt sein werden. Beschäftige dich dennoch mit dem herstellervorgegebenen Wartungsplan. Genau das ist mir nämlich mit meinem ersten Auto passiert. Das hatte 112.000km runter, war ein Schnäppchen, toll. Und dann beim ersten Mal Werkstatt kam alles auf einmal. Zahnriemen ist dran, Luftfilter, Bremsflüssigkeit und vieles mehr, alles stand im Wartungsplan drinnen. Hätte ich das mal gegoogelt hätte ich gewusst, dass diese Arbeiten bald anstehen oder hätte wenigstens Fragen können beim Kauf ob sowas schon gemacht werden kann.
10. Die Probefahrt
Die Probefahrt, endlich geht es mit dem Auto auf die Straße. Wir testen und versuchen verschiedene Sachen am Fahrzeug. Auch hier sollte man auf einiges achten. Gehen alle Gänge ordentlich rein? Vibriert es beim Fahren oder beim Bremsen? Ruckt das Fahrzeug beim Anfahren oder beim Gangwechsel? Sind alle Knöpfe mit Funktion? Kühlt die Klimaanlage tatsächlich? Ihr müsst also wirklich einfach mal alles durchprobieren. Sollte Euch hier irgendwas Komisches auffallen was ihr selbst nicht zuordnen könnt, dann fragt einen Profi was das sein kann.
11. Einen Profi mitnehmen
Einen Profi fragen und mitnehmen. Das kann immer helfen, nicht nur wenn man selbst Ahnung von Autos hat aber auch als jemand der emotional nicht so gefangen ist und einem hilft die Objektivität wieder etwas zurückzubekommen nach der mega geilen Probefahrt mit dem potentiellen neuen Fahrzeug. Wenn man selbst nicht so viel technisches Know-How hat, dann macht es Sinn jemanden mitzunehmen der sich das Auto anschauen kann und versteht was er da sieht. Du hast so jemanden nicht? Dann frage bei einer Werkstatt oder einem ADAC-Stützpunkt in der Nähe ob die einen Gebrauchtwagencheck für dich machen können. Das kostet zwar durchaus mal 100-150 EUR, danach hat man aber eine deutlich höhere Gewissheit ob dieses Auto wirklich im entsprechenden Zustand ist und man sich das Fahrzeug kaufen sollte.
12. Online-Preisvergleiche
Vergleiche Preise online! – Versuche hier wirklich fair unter gleichen Bedingungen zu vergleichen. Ein Händler kannst du mit einer Privatperson nicht vergleichen. Natürlich ist der Händler immer teurer, aber dieser muss dir auch eine Gewährleistung auf das Fahrzeug geben, der Privatverkäufer nicht. Du hast beim Händler bei Problemen einen Ansprechpartner zu dem du gehen kannst und wo du dich auch bei Schwierigkeiten beschweren kannst. Die Privatperson ist danach weg und wird dir in der Regel nicht mehr helfen können/wollen. Überlege dir also genau ob dir der Preisnachlass beim Kauf von Privat es wert ist oder nicht.
Was fällt dir noch ein?
Sicher gibt es noch mehr Dinge die man beim Kauf eines Fahrzeuges achten kann, nichtsdestotrotz gibt es sicher einige Punkte die man hier noch zusätzlich auflisten könnte. Gibt es etwas was Dir hier noch im speziellen einfällt?
Unser Partner-Händler
Falls du selbst gerade dabei bist ein Auto zu kaufen oder zu verkaufen, dir aber nicht so richtig sicher bist, dann können wir dir hier gern unseren Partner-Händler empfehlen mit welchem wir viel Zusammenarbeiten. HIER der Link.
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